Am 24. Februar 1993, sechs Monate, bevor die ersten Missbrauchsvorwürfe gegen ihn um die Welt gehen, bekommt Michael Jackson von seiner Schwester Janet einen Grammy Legends Award überreicht. Als ihr Bruder anschließend auf die Bühne tritt, erklärt sie zunächst, dass es weniger der Star, sondern vor allem der Bruder ist, den sie liebt und verehrt. Der Award wird überreicht und Michael macht einen Witz darüber, dass er und Janet tatsächlich zwei verschiedene Personen sind.Continue Reading
Reading Michael
'Elephantman' by Annette Jung
Wenn ein Künstler mich packt, genügt es mir nicht, ihn nur zu konsumieren. Ich will begreifen, wie und warum mich etwas berührt, was es mit mir macht und welchen Einfluss es auf meine eigene Arbeit hat. Unter "Reading Michael" veröffentliche ich Artikel über Michael Jacksons Arbeit.
Erzähltechniken: radikal subjektiv oder wie mit der Kamera?
Eine Geschichte zu schreiben, heißt unter anderem, Figuren und Handlung zu erfinden und diese zu strukturieren. Es geht also um das was. Bei den Erzähltechniken geht es um die Frage, wie man dabei die dramaturgischen und sprachlichen Mittel am besten einsetzt. Den einen guten und richtigen Stil gibt es dabei nicht. Gut ist immer das, was funktioniert.
Reading Michael 02: I’d like to be Morph
In diesem und den folgenden zwei Artikeln wird es um Michael Jacksons lebenslangen Morph vom hübschen schwarzen Jüngling zu einer in den Augen der Öffentlichkeit geisterhaft weißen, alters- und geschlechtslosen Wesenheit gehen. Die Gestaltwandlung war nicht nur ein heiß diskutiertes Thema in der Klatschpresse, sondern auch eines der immer wiederkehrenden Motive in Michael Jacksons eigener Arbeit. Ich werde zeigen, was ihn zum Gestaltwandler machte, wie er damit umgegangen ist und wie die Öffentlichkeit darauf reagiert hat.
Reading Michael 01: Wer ist der echte Michael Jackson?
Meine erste Michael Jackson CD habe ich 2011 auf Wunsch meiner Tochter auf dem Flohmarkt erstanden. Sie hört die Musik rauf und runter, und ich höre zwangsläufig mit. Die meisten Stücke kenne ich, ohne sie je bewusst wahrgenommen zu haben: Hymnen, Balladen, Soul, Funk, Rock, eingängig, tanzbar. Und oft so sentimental, dass es kaum auszuhalten ist. Trotzdem kann ich nicht weghören.
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