Gute Dialoge sind großartig – sie bringen buchstäblich Leben in einen Text, und sie sind die einzige Möglichkeit, Figuren unvermittelt zu zeigen. Wie etwas aussieht, wie es riecht, was es bedeutet, … das alles muss beschrieben werden. Dialoge hingegen sind eine unmittelbare Lebensäußerung der Figuren.
Die Schreiblehrerin Anne Lamott sagt: Ein guter Dialog ist für den Leser das reine Vergnügen … Umgekehrt kann nichts die Stimmung eines Textes so wirkungsvoll zerstören wie ein schlechter Dialog. Das stimmt.
Erzähltechniken: radikal subjektiv oder wie mit der Kamera?
Eine Geschichte zu schreiben, heißt unter anderem, Figuren und Handlung zu erfinden und diese zu strukturieren. Es geht also um das was. Bei den Erzähltechniken geht es um die Frage, wie man dabei die dramaturgischen und sprachlichen Mittel am besten einsetzt. Den einen guten und richtigen Stil gibt es dabei nicht. Gut ist immer das, was funktioniert.
Emotionale Beats für ein intensives Leseerlebnis
In meiner Schreibgruppe haben wir letztens über emotionale Beats in Romanen gesprochen und festgestellt: Ohne die funktionieren Geschichten ebenso wenig wie ohne die gewohnten Grundzutaten Plot und Spannungskurve. Der Plot beschreibt den Zusammenhang von Ursache und Wirkung in einer Geschichte. Er sorgt dafür, dass alles logisch auseinander hervorgeht. Und eine Spannungskurve beschreibt, wie Konflikte aufgebaut und gelöst werden. Dabei muss für jede gelöste Frage oder jedes gelöste Problem mindestens eine neue Frage oder ein neues Problem auftauchen, damit es spannend bleibt.
Das erklärt aber nur zum Teil, warum Leser dranbleiben und weiterlesen wollen. Was neben Stimmigkeit und Spannung noch fehlt, ist die emotionale Beteiligung der LeserInnen. Ein emotional intensives Leseerlebnis entsteht durch kleine und große emotionale Beats und das Wechselspiel zwischen der äußeren Handlung und der inneren Story einer Geschichte. Ich habe mal versucht, das in einer Grafik auszudifferenzieren:
Emotionale Beats